Karlheinz Pflug Dipl. Wirtsch.-Ing. Verhandlungen im Verkauf, Vertrieb, Marketing, Projektmanagement
Lexikon-Inhalt ;: Technischer Vertrieb Coaching & Training +#
Die meisten Vertriebsingenieure und
Verkäufer beraten ihre Kunden ausführlich und
glauben, dass dies automatisch zum Verkaufsabschluss
führt. Sie widmen diesem letzten Teil des
Verkaufsgesprächs zu wenig Bedeutung zu oder trauen
sich nicht die entscheidenden Fragen zu stellen.
Das Beratungsgespräch ist elementarer Bestandteil
auf dem Weg zum Verkaufsabschluss.
Viele Verkäufer gehen der direkten
Abschlussfrage
aus dem Weg. Sie fürchten, dass sie den Kunden
bedrängen würden, wenn sie den Geschäftsabschluss
konkret ansprechen. Natürlich wäre es falsch, den
Kunden während des Verkaufsgesprächs zu überrumpeln
mit "Können wir mit dem Auftrag rechnen?", wenn der
Kunde selbst noch weit vom Kaufabschluss entfernt
ist. Besser ist es dem Kunden das Gefühl zu geben,
dass er sich selbst für das Produkt entschieden hat.
Sie können verschiedene
Abschlusstechniken
einsetzen. Nachdem Sie den Bedarf, Bedürfnisse und
die augenscheinlichen Kaufmotive des
Gesprächspartners analysiert haben und Sie mit
Nutzen-Argumentation oder der
Pascal-Überzeugungstechnik®,
die sensiblen Problemzonen Ihres Kunden getroffen
haben. Können Sie weitere „Meinungsfragen“
stellen und damit Kaufsignale provozieren.
Manchmal benötigen Sie keine
Abschlussfrage. Es gibt Fälle, da läuft es von ganz
alleine. Dies ist jedoch extrem selten. Als mir ein
Interessent bereits nach etwa fünf Minuten Gespräch
sagte: „Ja, wir machen das zusammen“, war ich so
verblüfft, dass ich zuerst nicht wirklich verstand.
Dies war bereits der Geschäftsabschluss. Ich hatte
gerade einen Kunden gewonnen, der recht schnell ein
Stammkunde wurde.
In der Regel lohnt sich das Nachfragen zu unserer
eigenen Sicherheit und Beruhigung, aber auch, um
noch im Sinne des Geschäftsabschlusses intervenieren
zu können, wenn etwas aus dem Ruder läuft.
Wenn Sie unsicher sind, ob die zeit für den
Verkaufsabschluss reif ist, machen Sie zuerst
einen
„Probeabschluss“
„Was halten Sie davon, möchten Sie das so machen?“
„Wenn Sie sich für dieses Produkt entscheiden,
welche Ausführung kommt dann für Sie infrage?“
„Angenommen, es kommt zu einem Auftrag, welches
Produkt würden Sie dann bevorzugen?“
„Vorausgesetzt, Sie entscheiden sich für dieses
Produkt, wann sollten wir dann spätestens liefern?“
„Was denken Sie: Wie werden Sie sich fühlen, wenn
Sie das Gerät kaufen?“
„Darf ich davon ausgehen, dass Sie interessiert
sind, mit uns ins Geschäft zu kommen?“
Typische Abschlussformulierungen
Fragen Sie nach dem konkreten Interesse bzw. nach
dem Auftrag!
• „Sollen wir so liefern, wie im Angebot
unterbreitet?“
Wenn die der Kunde bejaht, so hat er damit quasi
bestellt.
• „Möchten Sie eine Musterkollektion bestellen?“
• „Wann sollen wir die Konditionen für einen
Rahmenvertrag erörtern?“
• „Werden wir zusammen ins Geschäft kommen?“
• „Was müssen wir noch dazu tun?“
• „Wovon hängt es jetzt noch ab, dass ...?“
• „Wann und wo sollen wir uns zu einem
abschließenden Gespräch treffen?“
Für jeden Menschen ist eine
Entscheidung eine Hürde, er zögert (manchmal
Bruchteile von Sekunden ... manchmal ein ganzes
Leben lang).
Wenn Sie den Eindruck haben, dass der Kunde sich
innerlich zum Verkaufsabschluss entschieden hat,
können Sie so tun als hätte er schon ja gesagt.
Fragen Sie den Kunden nicht, ob er bestellen will
(sonst denkt er unnötigerweise nochmals darüber
nach) sondern nur noch: wann, wie viel, wohin etc.
geliefert werden soll. Dies sind Fragen, die Sie
üblicherweise erst stellen, wenn der Kunde ja gesagt
hat.
Keine Angst vor diesen Fragen! Manchmal wird ein
Ansprechpartner sagen „Hoppla, so weit sind wir noch
nicht.“ Dann könnten Sie ihn fragen, wann er soweit
sein wird.
„Mit etwas Humor in der Stimme darf man alles
sagen.“ So können Sie ihre
Abschlussquote
schnell steigern.
Autor:
© Kh.Pflug (Verkaufstrainer, Berater, Coach, Fachbuchautor, Hochschuldozent)
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