Karlheinz Pflug Dipl. Wirtsch.-Ing. Verhandlungen im Verkauf, Vertrieb, Marketing, Projektmanagement
Lexikon-Inhalt ;: Technischer Vertrieb Coaching & Training +#
Seit 1999 hat die Hirnforschung / Neurowissenschaft einen enormen Wissenszuwachs über die Funktionen des Gehirns gewonnen. Wie Denken im Detail funktioniert haben die Forscher zwar bis heute nicht ergründet, doch das Entscheiden und Handeln des Menschen ist verständlicher gewonnen.
Aus der Kombination von Hirnforschung und Marketing
entstand das „Neuromarketing“ (engl. „Consumer
Neuroscience").
Neuromarketing
ist ein interdisziplinäres und zu einem großen Teil
von der Industrie getriebenes Forschungsgebiet der
Marktforschung. Unternehmen suchen die Antwort auf
Fragen wie
- Was passiert im Kopf eines Kunden wenn er
eine Kaufentscheidung trifft?
- Was hilft oder behindert ihn daran, zu
kaufen?
Sigmund Freud schätzte vor 100 Jahren mit seinem
Eisbergmodell, dass der Mensch sich nur zu
10-20% bewusst entscheidet. Die durch Neuromarketing
begründete Erkenntnis besagt, dass ökonomische
Entscheidungen zum großen Teilen auf unbewusst
ablaufenden Prozessen beruhen und daher die meisten
Entscheidungen sehr stark durch Emotionen bestimmt
werden und weniger rational sind als wir glauben.
Neuromarketing beweist durch Messungen mit Elektroenzephalografie (kurz EEG) und funktioneller Magnetresonanztomografie (kurz fMRT) kombiniert mit Hautleitfähigkeitsmessung, Blickbewegungsmessung oder der Messung der Herzfrequenz, dass dieser Anteil nur bei 2-5% liegt. Die allermeisten Kaufentscheidungen werden unbewusst und emotional gesteuert getroffen – nicht nur im Konsumbereich sondern in vergleichbarer Größenordnung auch bei Investitionsgütern und erschreckenderweise auch z.B. bei Entscheidungen in der Politik.
Nicht verkennen sollte man dabei, dass auch reine
Daten und Fakten Emotionen auslösen und somit
Entscheidungen steuern.
Das Ziel von Neuromarketing ist es,
Marketingmaßnahmen wie Werbung, Markenführung,
Produktinformationen, ebenso wie die
Zielgruppensegmentierung und Werbeplatzierung
professioneller zu steuern, um die
Kaufentscheidungen potenzieller Kunden noch
gezielter und differenzierter zu beeinflussen.
Obgleich diese Untersuchungen des Neuromarketings für das Massenmarketing durchgeführt werden, ergeben sich auch Ansatzpunkte für den Vertrieb von Investitionsgütern – Neuroselling.
Neuromarketing ist ein Forschungsgebiet, in dem psychologische und neuro-physiologische Erkenntnisse für das Marketing interpretiert werden.
Neuromarketing ist ein relativ neues und nicht unumstrittenes Teilgebiet des Marketings, welches Technologien der Gehirnforschung einsetzt, z. B. die funktionelle Magnetresonanztomografie. Ziel des Neuromarketings ist es, ein besseres Verständnis der Zustände und Prozesse im menschlichen Gehirn zu erforschen, welche die Entscheidung eines potenziellen Konsumenten für oder gegen ein Produkt steuern und und diese dann in Beziehung zu erkennbarem Verhalten zu setzen. Dabei wird vor allem beobachtet, welche Gehirnbereich durch verschiedene Produkte und Werbebotschaften aktiviert werden.
Mit Neuromarketing sollen die wahren Bedürfnisse und Wünsche von Konsumenten offen gelegt werden, was durch Umfragen und der dadurch subjektiv beeinflussten Antwort nicht genau möglich ist. Ethische Aspekte müssen dabei berücksichtigt werden.
Das Neuromarketing kann zwar durch die Kombination unterschiedlicher
Forschungsergebnisse wichtige und aufschlussreiche Erklärungen für das
Konsumentenverhalten liefern, doch werden in vielen Veröffentlichungen die
Möglichkeiten des Neuromarketing zum heutigen Zeitpunkt stark übertrieben
dargestellt.
Die Forschung auf diesem Gebiet befindet sich derzeit noch in den Kinderschuhen.
Seriöse Wissenschaftler weisen darauf hin, dass heute und wahrscheinlich auch in
Zukunft es nicht möglich ist, aus Bildern der Gehirnaktivität abzulesen, was ein
Mensch denkt.
Die bisherigen Forschungsergebnissen des Neuromarketing zeigen deutlich, dass
die Betrachtung der Kundenbedürfnisse völlig anders als bisher vorgenommen
werden muss.
So beweisen neue Experimente, dass die Vorstellung des rational denkenden und
entscheidenden „homo oeconomicus“ falsch ist. Vielmehr agieren Menschen stark
durch Emotionen in ihren Entscheidungen beeinflusst. Durch die Gehirnforschung
und Neuromarketing wurde klargestellt, dass selbst die Aufnahme rein sachlicher
Informationen ohne die Verbindung mit Emotionen gar nicht möglich ist.
Dies hat selbstverständlich gravierenden Einfluss für eine effektivere Vorgehensweise auch im technischen Vertrieb und BtoB-Geschäft.
So finden Informationen aus dem Neuromarketing auch Eingang in die Verkaufstraining Seminare und
Individuelles Verkaufstraining mit Kh.Pflug ">Coaching von Karlheinz Pflug.
Durch moderne Geräte wie dem Magnetresonanztomograph (fMRT) können Hirnforscher feststellen, was im Gehirn passiert, wenn Menschen sehen, hören, lesen. Was Denken ist und wie dies genau im Gehirn funktioniert weiß man bis heute noch nicht. Aber man kann erforschen, was wo beim Treffen von Entscheidungen im Gehirn abläuft.
Nur der allergeringste Teil dessen, was das Gehirn macht ist bewusstes Denken. 99,99 % der Gehirnfunktion ist nicht bewusst und arbeitet nahezu ausschließlich mit Emotionen.
Emotionen sind das, was alle Säugetiere antreibt. Diesbezüglich unterscheiden wir uns nicht von einer Katze oder einer Ratte. Die emotionale Bewertung sagt uns in Form von Dopaminausschüttung im Gehirn was gut und was schlecht für uns ist. Der Verstand ist lediglich nachgeschaltet und begründet unser Verhalten. Emotionen verändern den Zustand unseres Hormonhaushaltes und damit unsere Körperfunktionen, unsere Gestik und unseren Gesichtsausdruck. So signalisieren wir der Umwelt, ob wir im Stress sind, Angst haben oder begeistert sind.
Das Neuromarketing unterscheidet dabei drei Gruppen von Emotionalsystemen: Balance, Dominanz und Stimulanz. Diese Gruppierung auf drei Gruppen erfolgt im Neuromarketing um daraus einfacher die Maßnahmen für Marketingaktionen ableiten zu können.
Im Vertrieb ist es sinnvoller dies differenzierter zu betrachten um die Nutzenargumentation gezielt einsetzen zu können. Dies ist die Möglichkeit für den Mittelstand von den Erkenntnissen des Neuromarketing zu profitieren
Betrachten wir einen Notebookkauf anhand des Neuromarketings: Ein Kunde mit stärker ausgeprägtem Balancetendenz interessiert sich zuerst für die Sicherheit, wie lange hält der Akku, wie empfindlich ist die Festplatte, wie stabil ist das Gehäuse. Einen Menschen mit starker Dominanzprägung werden die Marke, das Aussehen und die Größe des Bildschirms interessieren um andere damit zu beeindrucken. Personen, die dem Stimulanzsystem zugeordnet werden können lassen sich vom neuen Betriebssystem, innovativen Schnittstellen und neuartigen Features überzeugen.
Doch es ist nicht nur die Technik, durch die Investitionsgüter ihren Reiz erhalten, auch Druckmaschinen die Millionen kosten, lassen sich mit einem „Rallystreifen“ leichter verkaufen.
„Alles was keine Emotionen auslöst ist für unser Gehirn wertlos“. So Hans Georg Häusel, der Begründer des Neuromarketing in Deutschland. „Um Produkte aufzuwerten, müssen sie also emotionalisiert werden. Das führt zu einer Wertsteigerung von bis zu 700%. Zuerst kreiert man die Marke, dann lädt man sie durch emotionale Werbung auf, also bringt das Produkt in eine schöne Umgebung, erzählt eine nette Geschichte über die Herkunft, bietet guten Service dazu und schon erzielt man einen höheren Preis fürs Produkt.“
Jedes Unternehmen sollte zum Ziel haben, zu seinen Kunden eine emotionale und dauerhafte Beziehung aufzubauen, die alle relevanten Mitarbeiter beim Kunden gut in Erinnerung behalten und weiterempfehlen. Einen Kunden den man schon von seinem Service überzeugt hat, ist es wichtig weiter intensiv zu betreuen um ihn zu halten.
Siehe auch Limbisches Verkaufen
Hans Georg Häusels Buch über Neuromarketing finden sie hier
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Sell Limbic und Speak Limbic sind Buchtitel von Anita Herrmann-Ruess
Neuromarketing, Think Limbic, sind Buchtitel von Hans Georg Häusel
Limbic, Limbic map, Limbic Sales, Limbic Types sind markenrechtlich geschützte Bezeichnungen von Hans Georg Häusel bzw. der Gruppe Nymphenburg
Gleiches gilt fürLimbic Branding
Optimierung der Markenpositionierung und Markenkommunikation
Limbic Shopping
Das unbewusste Einkaufsverhalten am POS
Limbic Culture
Aufbau von hochleistungs- und wandlungsfähigen Unternehmenskulturen
Limbic Customer Relations
Dauerhafte und feste Kundenbindung
Limbic Money
Die Finanz und Anlage- Psychologie
Limbic Change
Management von Veränderungsprozessen
Autor:
© Kh.Pflug (Verkaufstrainer, Berater, Coach, Fachbuchautor, Hochschuldozent)
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